Bücherfragebogen (11): Ein Buch, das du mal geliebt hast, aber jetzt hasst

by - Dezember 23, 2010

So manches Buch wurde im Rahmen meines literaturwissenschaftlichen Studiums zu Tode analysiert, und so werde ich zum Beispiel Arthur Millers The Crucible (Hexenjagd) wohl nie wieder so gut finden, wie bevor ich ein Seminar über Miller belegte und dazu noch für meine Hausarbeit eine lahme 3 einfuhr.


Auch das Buch, das ich letztendlich in dieser Kategorie nennen möchte, war eine Schullektüre: The Outsiders von S.E. Hinton. Der Roman erzählt über verschiedene sozial benachteiligte Jungen im Oklahoma der 60er Jahre. Der Erzähler, Ponyboy, ist ein intelligenter Junge, der mit seinen Brüdern zusammen wohnt, er gehört einer Gang namens "Greasers" an, die im Dauerstreit mit den reicheren "Socs" liegt. Bei einem Streit tötet Ponyboys bester Freund Johnny versehentlich einen Soc, die beiden tauchen mit Hilfe ihres Freundes Dallas unter, während die Rivalitäten der beiden Jugendbanden intensiver werden und in einem Straßenkampf münden. Johnny rettet Kinder aus einer brennenden Kirche und stirbt, Dallas stirbt ebenfalls, Ponyboy kehrt zu seinen Brüdern zurück.

Als ich die Geschichte mit 14 oder so das erste Mal las, habe ich das Buch glaube ich in einem Rutsch durchgelesen und war extrem berührt über die Geschichte und ihre Figuren. Später las ich den Roman als Schullektüre und sah die Verfilmung mit einer ganzen Handvoll zukünftigen Stars (z.B. Tom Cruise und Patrick Swayze), die mich zu Tränen rührte.

Aber diese ist definitiv eine Geschichte, die mit zunehmendem Alter des Lesers nicht besser wird. Als ich später im Studium für ein Didaktik-Referat einen Roman für Schüler vorstellen sollte, griff ich zu meinem alten Lieblingsbuch und war eher entsetzt: So einen Schmalz hatte ich einmal toll gefunden??

Nichtsdestotrotz hasse ich die Outsider und auch die anderen Romane von S.E. Hinton nicht. Nur lesen mag ich sie auch nicht mehr.

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