Gelesen: August 2017

by - September 06, 2017


Im August verbrachte ich viel meiner gewohnten Lesezeit im Zug damit, endlich einmal die letzten eineinhalb Staffeln von Mad Men zu schauen - deshalb beendete ich letztlich nur ein (Hör-) Buch, nämlich I Found You von Lisa Jewell, gelesen von Helen Duff. Die Buchempfehlung stammte ein weiteres Mal von Forever Amber, und da es mir nach wie vor schwer fällt, Bücher aus der Kategorie "leichte Kost, aber auch nicht zu leicht" zu finden, wanderte der Roman nach der überzeugenden Empfehlung gleich auf meinen Audible-Merkzettel und letztlich in meinen Warenkorb.

Zum Inhalt: Alice lebt als allein erziehende Mutter von drei Kindern leidlich zufrieden, aber doch recht einsam in Yorkshire. Eines Tages sieht sie einen Mann stundenlang vor ihrem Haus im Regen am Meer sitzen, spricht ihn schließlich an und erfährt, dass der Fremde weder weiß, wie er heißt, noch, wie er an diesen Ort kam. Parallel wartet die frisch aus der Ukraine nach London umgezogene Lily jeden Abend ungeduldig auf die Heimkehr ihres neuen Ehemanns - aber eines Tages kommt er nicht nach Hause und meldet sich auch nicht. Nachdem die Polizei den Fall zunächst nicht allzu ernst nimmt, beginnt Lily, selbst nachzuforschen, und stellt fest, dass sie ihren Mann nicht sonderlich gut kennt. Der dritte Erzählstrang spielt ebenfalls in Yorkshire, aber im Jahr 1993: Gray und seine Schwester Kirsty verbringen jeden Sommerurlaub mit ihren Eltern im selben Ort, doch dieses Mal erregt die fünfzehnjährige Kirsty das Interesse eines gut aussehenden Studenten.

Dass die drei Erzählstränge irgendwie zusammen gehören, versteht sich von selbst, aber bei mir dauerte es erfreulich lange, bis ich mir sicher war, wie alles zusammen hängt. Die Geschichten werden in immer gleicher Reihenfolge abgewechselt (zumindest, bis die Geschichte von 1993 zu Ende erzählt ist), und dieser Roman schaffte es, dass ich allen drei Geschichten auch mit demselben Interesse folgte - sonst geht es mir beim Wechsel zwischen verschiedenen Orten oder Zeitebenen häufig so, dass mich die eine Handlung deutlich mehr interessiert als die andere. In I Found You dachte ich bei jedem Wechsel nach kurzer Frustration über die Unterbrechung nur "Ach ja, wie geht es denn hier weiter?"

Ein gutes Buch, und ich kann mir durchaus vorstellen, weitere Romane von Lisa Jewell zu lesen (oder hören). Die Qualität des Hörbuchs war auch mehr als in Ordnung, und Helen Duff erlag zum Glück nicht der Versuchung, die Perspektiven der männlichen Charaktere mit künstlich tiefer Stimme zu lesen, was auf mich stets ein wenig albern wirkt.

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