Gesehen: November 2017

by - Dezember 05, 2017


Im November sah ich einmal mehr einen Marvel-Film, nämlich Thor - Tag der Entscheidung, der schon einmal in jedem Fall den Jahressieg für die dämlichste Titelübersetzung errungen hat. Man kann sicherlich fast jedem Film den Untertitel "Tag der Entscheidung" geben, irgendetwas wird schon entschieden werden. Im Original lautet der Untertitel Ragnarok, warum konnte man das für Deutschland nicht einfach beibehalten?

In dem Film hat Thor wenig zu lachen: Zunächst versucht er, durch den Kampf mit einem Feuerdämon seine Heimat Asgard zu retten, dann erfährt er, was die Zuschauer bereits seit dem Ende des letzten Teils wussten: Sein Bruder Loki lebt noch und regiert den Heimatplaneten, indem er so tut, als sei er Odin.

Odin dagegen lebt unerkannt auf der Erde, wird dort von seinen Söhnen aufgespürt und enthüllt, dass er vor ihnen auch eine Tochter hatte, mit der gemeinsam er ein riesiges Reich eroberte - die er aber wegen ihrer Brutalität verbannte. Mit Odins unmittelbar bevorstehenden Tod kommt Hela, die Göttin des Todes, wieder frei und wird versuchen, Asgard zurück zu erobern. Das geschieht dann auch quasi sofort, wobei Thor und Loki ihrer Schwester im ersten Kampf völlig unterlegen sind.

Der Rest des Films dreht sich dann um die Vorbereitung der nächsten Schlacht gegen Hela und den Versuch, Asgard und dessen Einwohner zu schützen - und natürlich die Begegnung selbst. Mit dabei ist auch der Hulk, den Thor in einer Art Gladiatorenarena wieder trifft, und der sich seit Jahren nicht mehr zurück in Bruce Banner verwandelt hat (dass der Hulk mittlerweile sprechen kann, ist unter Fans anscheinend eine umstrittene Entwicklung).

Der dritte Thor-Film versucht dabei, lustiger als seine Vorgänger an seine Handlung heranzugehen, und tatsächlich musste ich - obwohl Thor selbst wie erwähnt eigentlich wenig Grund zur Heiterkeit hat - mehrmals lachen. Insgesamt gutes Popcorn-Kino, dessen Stil sichtlich vom Erfolg der ebenfalls humorvollen Guardians of the Galaxy-Filme beeinflusst wurde.

Im Kino wurden wir übrigens auf geradezu skandalöse Weise belogen, denn der Film hat, wie es bei Marvel nicht ganz selten ist, sowohl eine Mid-Credit-Scene als auch eine Post-Credit-Scene. Nach erstgenannter hatten bereits alle Zuschauer außer uns den Saal verlassen, während wir noch geduldig auf das Ende des wirklich endlosen Nachspanns warteten. Die junge Mitarbeiterin, die am Ausgang die 3-D-Brillen einsammelte, sagte uns dann, es gebe keine weitere Szene, was, wie ich direkt im Anschluss ergooglete, nicht der Wahrheit entsprach. Man kann einfach niemand mehr vertrauen heutzutage.

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